Neue Ideen für die religionspädagogische Arbeit
Die Einrichtungen im evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenverband Calenberger-Land sind für alle Familien offen - egal, ob mit oder ohne Kirchenzugehörigkeit und auch unabhängig von Konfession und Religion. Gleichzeitig gehören Rituale, wie das Gebet und das Feiern von christlichen Festen mit zum Alltag der Kitas. "Was bedeutet es für eine Erzieherin in einer evangelischen Kita zu arbeiten? Das ist eine Fragestellung unserer Fortbildung", erklärte Johanna Tschirner, Referentin für das Diakonische Werk in Niedersachsen (DWiN) und das Religionspädagogische Institut Loccum. Sie leitete zusammen mit Corinna Bormann in den ersten drei Tagen und nun im zweiten Teil der Fortbildung drei Tage mit Pastorin Carola Timpe einen religionspädagogischen Grundkurs für insgesamt zwölf Erzieherinnen aus verschiedenen Einrichtungen aus dem Kita-Verband. In einem Mix aus "Theorie und Praxis" wurden zum Beispiel Methoden vermittelt, mit denen biblische Geschichten für Kinder anschaulich erzählt werden können - das Gelernte wurde dann anschließend nach dem ersten Teil des Kurses in den Kitas ausprobiert. Rund um die Geschichte von Abraham, der für alle drei monotheistischen Religionen, dem Christentum, dem Judentum und dem Islam, eine zentrale Gestalt ist, entwickelten die Teilnehmerinnen Bilder aus Legematerialien - jede einzelne Station zeigte den Weg Abrahams und seiner Familie. In einer Gruppenarbeit zuvor machten sich die Frauen bewusst, wie groß die Diversität der Kinder und ihrer Familien in ihren Einrichtungen ist. "Wir haben Kinder aus vielen verschiedenen Ländern, Kinder aus Flüchtlingsfamilien, mit verschiedenen Religionen, Ernährungsgewohnheiten, Erkrankungen, Talenten, Einschränkungen, Geschwistern, mit allen Familienmodellen", trugen die Frauen zusammen. Das alles bringe auch hohe Anforderungen und Erwartungen an den Beruf mit, zeigte dieses Gespräch.
Der religionspädagogische Grundkurs wurde erstmals für Mitarbeitende des Kita-Verbandes angeboten. „Wir gehen damit auch gern vor Ort in die Verbände, wie jetzt für die Fortbildung nach Wennigsen“, erklärte Referentin Johanna Tschirner im Gespräch. Die verschiedenen Kursleitungen treffen sich jährlich zur Reflexion. So entwickelt sich ein lebendiges Konzept, das an die Fragestellungen aus der Praxis angepasst werden kann.
Fotos und Text: Freitag